Vogelpark Heiligenkirchen

Neuigkeit

Kristine Böhm (rechts) zeigt Besucherin Emma die Turako-Küken.

Kükenglück im Einkaufskorb

Montag, Juli 03, 2017

Drei Turako-Küken werden im Vogelpark Heiligenkirchen mit der Hand aufgezogen. Die Eltern der afrikanischen Vögel hatten die Jungtiere nicht angenommen.

Die Nächte von Kristine Böhm sind im Moment kurz: Seit sechs Tagen kümmert sich die Tierpflegerin aus dem Vogelpark Heiligenkirchen Tag und Nacht um einen Rothaubenturako, weil seine Eltern ihn nicht angenommen haben. Am vergangenen Samstag kamen noch zwei kleine Glanzhaubenturakos dazu. Im Stundentakt werden die Jungtiere mit Insekten und Obst gefüttert.

„Sobald die Sonne aufgeht, ist meine Nacht vorbei“, sagt Kristine Böhm, die nun jeden Tag gemeinsam mit den Küken von Nieheim zu ihrer Arbeit nach Heiligenkirchen pendelt. Gestresst sieht sie trotzdem nicht aus. Liebevoll nimmt sie den kleinen Rothaubenturako aus dem Einkaufskorb und zeigt ihn Besucherin Emma. Noch liegen viele Wochen Handfütterung vor ihr, aber die Futterintervalle werden mit der Zeit länger.

Die Küken sind im Moment noch dunkelgrau; später wird das Gefieder der afrikanischen Turakos bunt. Und das ist einem Farbstoff-Mix zu verdanken, der im Tierreich einzigartig ist: Turacin verleiht den Schwungfedern ihre rote Farbe und Turacoverdin ist für die grünen Bereiche des Gefieders zuständig. Die Bestandteile der Farbstoffe nehmen die Turakos über ihre pflanzliche Nahrung auf, im Körper wird sie synthetisiert. Baden die Turakos, wird das Rot der Schwungfedern blasser. Die Farbe erneuert sich aber, wenn sie wieder Pflanzen fressen.

Wenn die drei Turako-Küken diese Farbe erreicht haben, dürften auch die Nächte von Kristine Böhm wieder länger sein.